Amazon startet sein Satelliten-Internet – besser spät als nie
Mit etwas Verspätung schickt nun auch Amazon die ersten Satelliten für das eigene Satelliten-Internetangebot ins All. Damit möchte der Konzern unter anderem Starlink von Elon Musk Konkurrenz machen. Dieser hat zwar bereits einen erheblichen Vorsprung, doch Konkurrenz im All schadet nie. Warum es zu den Verzögerungen kam und was Nutzer erwarten dürfen, wird sich zeigen.
Anfang 2023 starten die ersten Satelliten ins All
Laut der ursprünglichen Planung sollten die ersten Satelliten des Kuiper-Projekts bereits Ende 2022 ins All starten. Die Zusammenarbeit mit United Launch Alliance (ULA) sorgten allerdings für die angegebene Verzögerung. Da Amazon allerdings plant, für das Projekt insgesamt 3236 Satelliten ins All zu schießen, ist eine gründliche Vorplanung wichtig und richtig. Zumal Amazon unter der strengen Kontrolle der US-Telekommunikationsaufsicht FCC steht und bis 2026 die Hälfte des Netzes aufgebaut haben muss. Da sind Verzögerungen zu Beginn noch die sichere Variante.
Der verspätete Zeitplan aus verschiedenen Gründen
Da Amazon die ULA für insgesamt 47 kommende Satellitenstarts unter Vertrag genommen hat, musste das Unternehmen kurzfristig die Rakete wechseln und auf die neue Vulcan-Rakete zu setzen. Da diese für die Aufträge der US-Armee zudem mindestens zwei erfolgreiche Starts vorweisen muss, profitieren beide Unternehmen von diesem Wechsel. Sollte der Start Anfang 2023 also gelingen, ist davon auszugehen, dass Amazon innerhalb kürzester Zeit eine erhebliche Menge an Satelliten ins All bringen wird, um das Netzwerk kontinuierlich aufzubauen und zu erweitern. Insgesamt plant Amazon eine Investition in Höhe von 10 Milliarden US-Dollar in das Kuiper-Projekt, mit welchem nicht nur Privathaushalte, sondern auch Unternehmen und Institutionen mit leistungsstarkem Breitband-Internet aus dem All versorgt werden sollen.
SpaceX mit erheblichem Vorsprung
Der direkte Konkurrenz SpaceX hat mit seinem Starlink-System bereits einen erheblichen Vorsprung vorzuweisen. So hat das Unternehmen laut eigenen Angaben bereits mehr als 3.100 Satelliten in der Umlaufbahn der Erde ausgesetzt und kann sein System in mehr als 30 Ländern in Betrieb nehmen. Allerdings mehren sich die Nachrichten verschiedener Kunden, dass im Verlaufe des laufenden Jahres das Netz insgesamt langsamer geworden sei. Dennoch bietet Starlink noch immer eine deutlich höhere Geschwindigkeit und Bandbreite als alle anderen Konkurrenten auf dem Sektor und ist von der vorhandenen Infrastruktur auf der Erde vollständig unabhängig.
Fazit: Satelliten-Internet wird besser und für mehr Menschen verfügbar sein
Grundsätzlich ist es mehr als sinnvoll, wenn das Satelliten-Internet von mehr als nur einem Unternehmen angeboten werden kann. Wie man aktuell in der Ukraine sehen kann, hat ein Unternehmen die Macht und die Kontrolle, die Nutzung des Internets zu erlauben oder zu verbieten. Zu viel Macht für ein einzelnes Unternehmen oder einzelne Führungskräfte. Durch Konkurrenz muss man zudem das eigene Angebot attraktiv halten und kann zudem nicht die Konditionen vollständig frei diktieren. Und in der Umlaufbahn ist definitiv noch ausreichend Platz, um ein weiteres Netz an Satelliten zu installieren. Die Zeit wird zeigen, wie gut sowohl Starlink als auch das Kuiper-Projekt miteinander konkurrieren können. Eine Unabhängigkeit von einer Erdverkabelung ist allerdings für viele Menschen und auch Unternehmen von erheblichem Vorteil.
Quelle: Blue Planet Studio © / Adobe Stock