Unternehmer(innen) führen heutzutage einen Spagat zwischen Kostenminimierung, Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit und Kundenbindung aus.
Viele stellen dabei fest, dass die bisher erfolgreich beschrittenen Wege nicht mehr funktionieren. Der Grund ist meistens der generelle Wandel, wie wir miteinander und vor allem mit unseren Kunden kommunizieren. Langsam setzt sich die Erkenntnis durch, dass die digitale Transformation nicht mehr länger ignoriert werden kann.
Oftmals wird dann mit verehrenden Folgen versucht, durch die Anwendung des Minimalprinzips auf den bereits fahrenden Zug aufzuspringen. Dies zeigt sich besonders deutlich bei der Umsetzung der immer neuen gesetzlichen Vorgaben (z.B. der DSGVO).
Die wertvollste Ressource, über die ein Unternehmen verfügen kann, steht aber bei den meisten Entscheidern nicht im Fokus.
In den Unternehmen von technologischen Nachzüglern nutzen täglich frustrierte Mitarbeiter veraltete Hilfs- oder dauerhaft etablierte Übergangslösungen. Diese Mitarbeiter sind mit dem heimischen PC und dem eigenen Smartphone technologisch und produktiv viel weiter voraus, als der eigene Betrieb.
Welche Themen bewegen diese besonders?
- Massiver Frust durch veraltete Endgeräte, Betriebssysteme oder uralter Programme.
- Unzureichend vorhandene Technologie, um unterwegs oder im Home-Office zu arbeiten.
- Nicht gut oder ausreichend aufeinander abgestimmte Systeme.
- Neuere Technik, die aber nur wenigen zur Verfügung steht.
So klagen viele Arbeitnehmer, dass veraltete Technik sie davon abhält produktiver zu arbeiten.
Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels leben digitale Nachzügler gefährlich. Der tägliche Frust in der Belegschaft, wenn es z.B. Minuten dauert bis der Arbeits-PC hochgefahren ist oder Systeme nur umständlich und mit massiven Zeitverlust genutzt werden, kann schnell zu Abwanderungsgedanken führen. Von einer Mitarbeitergewinnung einmal abgesehen.
Auch besteht die Gefahr, dass sich Mitarbeiter zunehmend negativ über Ihren Arbeitgeber äußern.
Viele Unternehmer(innen) werden von der Fülle von Möglichkeiten im Bereich Digitalisierung schlichtweg erschlagen. Auch aus Furcht vor Fehlinvestitionen wird das Thema gern vor sich hergeschoben und lediglich Kosmetik betrieben, anstatt den digitalen Wandel als Chance zu verstehen und konsequent in Teilschritten umzusetzen.
Hand aufs Herz, haben Sie alle Ihre Mitarbeiter schon einmal anonym befragt, welche Verbesserungen sie sich am Arbeitsplatz wünschen?
Ihre Mitarbeiter kennen genauestens den Betrieb und die Arbeitsabläufe. Sie werden überrascht sein, welche konkreten Vorschläge Sie erhalten werden. Gleichzeitig stärken Sie die Unternehmensbindung durch die Einbeziehung der Mitarbeiter.
Über den Autor:
Matthias Knoff ist Vertriebsleiter im Systemhaus CompiPower und berät zu ganzheitlichen Unternehmenslösungen, auch unter Einbeziehung der Belegschaft. Weiterhin hält er Vorträge zum Thema Change-Management.