Wearables in der Gesundheitsanalyse: Fitbit-Studie weist Long-Covid nach
Wearables gibt es in vielen Formen und Varianten. Das diese kleinen Helfer nicht nur beim Sport hilfreich sein können, sondern auch Gesundheitsdaten zuverlässig sammeln, hat nun eine Studie des Anbieters Fitbit bewiesen. Dieser konnte in der Studie die Langzeitfolgen einer Covid-19-Infektion sichtbar machen. Ziel der Studie war es, Wearables als mögliches Frühwarnsystem für Erkrankungen zu nutzen.
Einfaches Studien-Design, überraschend präzise Ergebnisse
Die Studienergebnisse des Scripps Research Translational Institute in La Jolla wurden im JAMA Network Open veröffentlich und stehen mittlerweile zur freien Verfügung. Die Studie ist Teil des sogenannten DETECT-Projekts, welches unter anderem herausfinden möchte, ob die Daten von Wearables genutzt werden können, um frühzeitig vor Krankheiten zu warnen und diese im Frühstadium zu erkennen. Bei der aktuellen Studie mit den Fitbit Wearables wurden insgesamt 875 Probanden und Probandinnen berücksichtigt, welche wegen einer Atemwegserkrankung im Studienzeitraum einen PCR-Test auf Covid-19 machen ließen. Von dieser Gruppe wurden insgesamt 234 Personen positiv auf das Corona-Virus getestet.
Die Probanden und Probandinnen trugen für den Zeitraum der Studie die Wearables meist durchgehend, um eine möglichst umfassende Datenaufzeichnung zu ermöglichen. Durch die von den Wearables gesammelten Daten und Daten aus Befragungen konnten die Forscher die verschiedenen Ergebnisse der beiden Gruppen effektiv miteinander vergleichen. Die Ergebnisse können vor allem im Hinblick auf Long-Covid deutlich überzeugen und zeigen klar, wie stark eine Erkrankung unser Leben beeinflussen kann.
Erhöhte Herzfrequenz über einen langen Zeitraum nachweisbar
In der Studie waren sowohl Personen mit einer Covid-19 Infektion als auch Personen mit einer anderen Atemwegserkrankung erfasst worden. Während bei diesen in der Regel schnell eine Besserung eintrat, sah dies bei den Personen mit einer Covid-19-Diagnose anders aus. So benötigten Covid-19-Patienten im allgemeinen Durchschnitt ungefähr 79 Tage, bis sich der stark erhöhte Puls zurückbilden konnte. Bei anderen Krankheiten lag die durchschnittliche Zeit bei gerade einmal vier Tagen. So zeigt sich deutlich, wie stark die Auswirkungen einer Erkrankung sein können und wie lange die betroffenen Personen benötigen, bis diese wieder ihre volle Leistungsfähigkeit erreichen. Zudem muss bedacht werden, dass Wearables in der Regel von sportlichen Personen getragen werden, welche diese zum Tracking der eigenen Trainingsleistung nutzen. Dementsprechend ist die Studie nur bedingt repräsentativ, da vor allem die Risikogruppen kaum abgedeckt werden.
Die Gefahren der Wearables nicht ausblenden
So positiv die Studie auch klingt, dennoch sollten die Nutzer die Gefahren dieser Wearables nicht außer Acht lassen. Denn es handelt sich bei all diesen Daten um sensible Gesundheitsdaten, welche nicht in die falschen Hände gelangen sollten. Die Kopplung von Versicherungstarifen an die Gesundheitsdaten und die Erhöhung der Beiträge bei schlechten Werten oder fehlendem Sport mag zunächst nach eine Dystopie klingen, doch wer weiß, was in den nächsten Jahren noch entwickelt und entschieden wird. Daher sollte man bei dergestalt sensiblen Daten die Anbieter sehr genau auswählen und deine Weiterverarbeitung und Nutzung der Daten nach Möglichkeit untersagen.
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